Daten
Hauptstadt
Fläche
Einwohner
Bevölkerungsdichte
BIP pro Einwohner
HDI
Währung
Unabhängigkeit
Lebenserwartung
Alphabetisierungsrate
HIV/AIDS (19-49 Jahre)
Wilna
65.200 km² (129.)
3.555.179 (131.)
55 pro km²
15.300 US-Dollar (66.)
0,862 (43.)
Litas
11.03.1990
74 Jahre
99 %
0,1 %
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Litauen
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Nach dem Fall der Mauer in Berlin, erklärte Litauen am 11. März 1990 als erste Republik der ehemaligen Sowjetunion ihre Unabhängigkeit. Daraufhin stellten die Russen ihre Öl- und Benzinlieferungen nach Litauen ein und am 13. Januar 1991 marschierten sowjetische Truppen in die Hauptstadt Wilna (Vilnius) ein. Es kam zur gewaltsamen Niederschlagung einer Demonstration am Fernsehturm, wobei 14 Demonstranten ihr Leben liessen. Die litauische Bevölkerung verbarrikardierte ihr Parlament vor den Sowjettruppen, die dann abzogen.
Am 08. Februar 1991 erklärten 85% der Litauer in einer Volksabstimmung ihr "JA" zur Unabhängigkeit, die Sowjetunion erkannte am 06. September 1991 den eigenständigen Staat Litauen an.
 Litauen ist seit April 2004 Mitglied der NATO und trat einen Monat später der Europäischen Union bei.
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Bildergalerie
>>> Impressionen von Litauen <<<
Osteuropa hat einige Superlative zu bieten. Zählt man in Bulgarien die höchste Bärenpopulation Europas, sind es in Litauen die Weissstörche. Morgens stolziert Adebar um unser Zelt herum und in einigen Wiesen zählen wir bis zu zehn dieser Art, die auf Futtersuche sind.
Auch wenn wir schon soviele Störche gesehen haben, ist ihr Anblick immer wieder schön, besonders wenn sie mit ihrer mächtigen Flügelspannweite in der Abenddämmerung an uns vorbeisegeln.

Doch nicht nur die Störche sind hübsch anzuschauen, wir sehen auffallend viele attraktive Frauen. Alexander meint, die Männer würden zuviel Alkohol trinken und das büst an Schönheit ein. Mit seiner Theorie kann er durchaus richtig liegen, denn wenn wir im Supermarkt in den Kühlschränken kaltes Wasser oder zur Abwechslung mal Cola suchen, sind die Regale reichlich mit Bier bestückt und für andere Erfrischungsgetränke ist kaum Platz.
(Gerade liest Alexander mir vor, dass Alkohol tatsächlich ein grosses Problem der Männer ist!)
Aber zurück zu den Frauen.
Die Strasse ist frisch geteert. Weit und breit gibt es keine Unebenheit, nur eben dieses eine Schlagloch, das Alexander auch prompt mitnimmt. Und das nur, weil eben eine dieser grazilen weiblichen Schönheiten am Wegesrand flanniert und auch Alexanders Blicke auf sich zieht. Durch den Schlag wird Alexander jäh aus den Träumen gerissen, ich beobachte das ganze und wir beide müssen lachen.
Ja, so ist das mit den Frauen.

Apropos Strassenverhältnisse. Nicht nur in Litauen, sondern auch in den andern Osteuropäischen EU-Ländern sehen wir diese Schilder: der Strassenbau wurde von EU Geldern subventioniert. Wo vorher eine Schotterpiste oder schlechter Strassenbelag mit Schlaglöchern war, rollen wir jetzt auf dem frischen Belag nur so daher.
In ländlichen Gegenden sehen wir die traditionellen Holzhäuser, die mal verwittert, doch oft in buntem Gelb-, Rosa- oder Grünton angestrichen sind. Häufig rundet ein liebevoll angelegtes, buntes Blumenbeet im Vorgarten das hübsche Bild ab.
Neben diesem idyllischen Wohnambiente sehen wir auch, woher der Name Ostblock stammt, wenn wir durch Städte radeln. Graue Wohnblocks, die ihre besten Jahre bereits hinter sich haben, reihen sich aneinander. Grau in grau sozusagen.
Kinder und Jugendliche kicken hier nicht den Fussball.
Nein, in Litauen ist Basketball Nationalsport Nr.1 und es werden fleissig Körbe geworfen.

Die Litauer sind ein sehr gläubiges Volk. Die kommunistische Regierung der UdSSR hat es zwar versucht, den Menschen den Glauben auszutreiben, blieb jedoch erfoglos. Am Wegesrand und in einigen privaten Vorgärten sehen wir Wegekreuze und kleine Kapellen.
Dann gibt es diesen spirituellen Ort "The Hill of the thousand crosses" ("Berg der Kreuze").
Pilgerer aus der ganzen Welt kommen zu diesem Erdhügel und hinterlassen ein Kreuz. Wir schätzen, es müssten etwa 1 Millionen sein. Nachgezählt haben wir allerdings nicht...
Die Abendämmerung verleiht diesem Ort noch mehr Magie und wir sind beeindruckt.

Nach einer halben Woche in Litauen radeln wir schon über die Grenze nach Lettland.
Land der vielen Störche und hübschen Frauen - Litauen
Der "Berg der Kreuze" nördlich der Stadt Siauliai gilt als nationales Freiheitssymbol der litauischen Bevölkerung. Der "Berg" ist allerdins nicht mehr als ein kleiner Hügel in einer ebenen Landschaft, der im Mittelalter wahrscheinlich ein Burghügel war. Im Jahr 1900 standen nur 140 Kreuze auf dem Platz, 1940 waren es ca. 400 und heute sind es ca. 55.000 stehende Kreuze. Mitsamt all den kleinen Kreuzen und Kreuzanhängern, die an den grösseren Kreuzen hängen, wird die Zahl auf 500.000 bis 1 Million Kreuze geschätzt.
Die Sowjetische Regierung wollte den Berg der Kreuze mehrmals räumen. Im Jahr 1961 wollte man das Übel wegen "religiösem Fanatismus" ausrotten. Die gesamten Kreuze (damals ca. 5 000) wurden herausgerissen und verbrannt. Doch, oh Wunder, am nächsten Morgen standen mehr Kreuze dort als zuvor, eingebuddelt von mutigen Litauern.
Am 07. September 1993 besuchte Papst Johannes Paul II. den Berg der Kreuze und zelebrierte eine Messe. Seitdem gilt der Platz als heiliger Ort für Katholiken aus der ganzen Welt.
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