Daten
Hauptstadt
Fläche
Einwohner
Bevölkerungsdichte
BIP pro Einwohner
HDI
Währung
Unabhängigkeit
Lebenserwartung
Alphabetisierungsrate
HIV/AIDS (19-49 Jahre)
Gaborone
600.370 km² (45.)
1.842.323 (148.)
3 pro km²
7.888 US-Dollar (60.)
0,57 (131.)
Pula
30.09.1966
34 Jahre
80 %
37,3 %
Botswana & Caprivi Zipfel
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Wissenswertes
Bildergalerie
>>> Impressionen von Botswana <<<
Botswana ist mit 1.8 Mio. Menschen dünn besiedelt. In dem "Cattle-Country" werden aber ca. 3 Mio. Rinder gezüchtet. Die beiden anderen Haupteinnahmequellen, sind der Tourismus und das Diamantengeschäft. Botswana fördert die meisten Diamanten weltweit.
Im Vergleich zu den meisten afrikanischen Staaten wurde hier das Geld sinnvoll in Infrastruktur, Bildung und Gesundheitssystem investiert.
Als Botswana 1966 unabhängig wurde galt es als eines der ärmsten Länder der Welt, verfügte über 12 km geteerte Strasse und nur 2 % der Menschen hatte eine komplette Schulausbildung.
Von 1966 bis 2005 wuchs die botswanische Wirtschaft schneller als in allen anderen Länder der Erde.
Leider hat Botswana momentan die höchste HIV/AIDS Rate der Welt. Die aktuelle Lebenserwartung beträgt 34 Jahre.
Die Lebenserwartung von 49 Jahren (1966) stieg bis Mitte der 1990er Jahre auf 70 Jahre und ohne HIV/AIDS würde sie heute wohl 74 Jahre betragen (gleichauf mit den USA).
Die Regierung regiert auf die Katastrophe und verteilt kostenlos antiretrovirale Medikamente an alle infizierten Menschen. Ausserdem wird mit Plakaten an den Strassen und Schulen auf das Problem aufmerksam gemacht und für Solidarität geworben, da die meisten infizierten Menschen von ihren Mitmenschen bisher geächtet wurden.
Es vergeht eine ganze Woche, ehe wir unsere sieben Sachen in Winhoek zusammenpacken, und der Aufbruch fällt uns ein wenig schwer. Wir schlagen den Weg Richtung Osten nach Botswana ein.
Der Rückenwind beflügelt uns und am Abend fragen wir auf einer Farm, ob wir zelten dürfen. Gaby ist vor ein paar Jahren aus Deutschland nach Namibia ausgewandert und nimmt uns herzlich auf. Sie bekocht uns mit leckeren Spaghetti Bolongnaise und erzählt uns aus ihrem Leben in Afrika. Wir sind glücklich und dankbar für diese nette Begegnung. Nach zwei weiteren Radeltagen sind wir schon an der Grenze zu Botswana.

In Ghanzi lernen wir den Farmer Robert kennen, und er lädt uns auf seine Rinderfarm ein. Die Verabredung sieht folgendermassen aus: Ihr fahrt ungefähr 95 Kilometer auf der Hauptstrasse, dann kommt links ein Schild CL Smith, hier wartet ihr und ich hole euch um 16:00 Uhr ab. Wie gesagt, es geht immer geradeaus und tatsächlich treffen wir uns. Wir laden die Fahrräder auf seinen Pick-up und dann fahren wir 20 km auf einer Sandpiste durch den Busch zu seinem Haus mitten im Nirgendwo.
 Abends beim Lagerfeuer hören wir die Schakale heulen. Am nächsten Morgen fahren wir 3 Stunden um seine 9.000 ha grosse Farm mit seinen 1.000 Rindern, um die 6 Wasserstellen zu kontrollieren. Die Flinte hat Robert auch dabei und zwischendurch werden Fährten von Kudu und Springbock gelesen, jedoch keine Tiere geschossen. Wir verbringen einen tollen Tag auf seiner Farm und erfahren viel von seinem Leben und der Wirtschaft und Politik in Botswana.
 Am Abend bekommt er einen Anruf von der Nachbarfarm. Dort haben Löwen ein paar Rinder gerissen und jetzt werden einige Männer für die Löwenjagd zusammengetrommelt... Botswana hat noch eine reiche Tierwelt. Also geht er am nächsten Tag auf Löwenjagd und wir radeln weiter Richtung Maun zum Okavango-Delta.

Esel, Rinder und Ziegen grasen am Strassenrand, der Wind pustet von vorn und wir strampeln lange Etappen von 120 km, schlafen an einer Tankstelle und einer Polizeistation und stossen endlich auf das Schwemmgebiet. Wie schön all das saftige Grün zu sehen.
Unser Highlight in Maun ist ein Flug über das Okavango-Delta. Wir sehen ein paar Giraffen, eine Elefantenherde und dann braut sich ein Gewitter zusammen. Wir werden ganz schön durchgeschüttelt, doch zum Abschluss des Fluges klart es auf und die Sonne mitsamt Regenbogen entschädigt uns.
Das unglaubliche wird wahr: in der Trockenzeit wird Botswana von einer Regenfront eingeholt und in den nächsten zwei Tagen regnet es 20% des Jahresgesamtniederschlages. Entsprechend steigt der Wasserpegel in den Flüssen und Sandpisten werden unpassierbar. Wer jetzt im Nationalpark campt sitzt sprichwörtlich fest.
Wir warten den Regen ab, sitzen mit netten Leuten zusammen und planen die Weiterreise. Wir entschliessen uns für die westliche Route entlang des Okavango-Panhandle.

Uns begleitet das Grün, fruchtbarer Boden und viele kleine Siedlungen, Lehmhütten mit Schilfdächern und Kindern, die uns lachend und schreiend hinterherrennen. Bei ihren Siedlungen wird Mais und Hirse angebaut, das die Frauen in ihren "übergrossen Mörsern" zu einem feinen Mehl stampfen. Daraus machen sie einen Brei, der das Hauptnahrungsmittel ist, sprich: morgens, mittags und abends zum Teil mit Fisch, Fleisch oder Gemüsebeilage. Eile und Stress kennt man hier noch nicht. Die Frauen erledigen ihre Arbeit gemeinsam, die Kinder spielen und es wird viel erzählt und gelacht. Wir grüssen und winken viel und so wird das radeln nie langweilig. Nach ein paar Tagen erreichen wir die Grenze zu Namibia`s Caprivi-Zipfel und verlassen Botswana.

Wir haben einen tollen Camping Tip bekommen: das Ngepi Camp. Von dem "Thron" (siehe Bilder) und unserem Zelt beobachten wir die Nilpferde im Kavango. Wildlife direkt vor der Tür- wir sind begeistert. Am Nachmittag machen wir eine Tour im "Mokoro", dem traditionellen Einbaumboot. Der Bootsführer Kosmo erzählt uns viel von seinem Leben hier am Fluss mit Elefanten, Leoparden und Nilpferden. Wir unterhalten uns auch über das HIV/AIDS Problem und er ist erstaunt, dass sich auch "Weisse" infizieren und daran sterben können. Die Hautfarbe ist extrem verankert in den Köpfen der Menschen. Kosmo erzählt uns auch vom Geisterglauben. Dass es verhexte Menschen gibt, und diese verantworlich für den Tod von Familienmitgliedern sind... . Die alte Tradition der Hexen und Medizinmänner wird noch gelebt und mit dem christlichen Glauben kombiniert. Am Sonntag putzt man sich heraus und geht zum Gottesdienst.
So wird die alte Lebensweise vom westlichen Einfluss eingeholt. Die meisten Menschen haben ein Handy und gehen dann telefonierend
von der Hauptstrasse einige Kilometer über Buschpfade zu ihren Lehmhüttendörfern.

Entlang des Caprivi Zipfels fahren wir 3 Tage im Naturreservat, sehen viel Natur aber keine grossen Tiere. Unser Wasser wird knapp, doch wo Menschen leben gibt es auch Wasser. Und so fragen wir an ein paar Lehmhütten nach. Die Frauen sind sehr hilfsbereit und füllen gerne unsere Flaschen auf. Wir haben schon ein schlechtes Gewissen, müssen doch die Frauen und Kinder das Wasser teilweise kilometerweit vom nächsten Brunnen zu ihren Häusern tragen. Entsprechend sparsam sind wir damit. Am Abend überlegt sich Alexander, ob er Hände waschen soll: "Ach, die kleben gar nicht. Sie sind nur ein wenig dreckig." Also wurden sie nicht gewaschen.

Wir verlassen den Caprivi-Zipfel und reisen nochmals in Botswana ein. Die Zeit sitzt uns im Nacken, die Sonne geht unter und wir erreichen den botswanischen Grenzposten direkt vor dem Chobe Nationalpark. Da der Nationalpark keine Zäune hat sind die Tiere einfach überall und wir brauchen einen sicheren Zeltplatz für die Nacht. Die Grenzbeamten schicken uns zu den Rangern am Nationalparktor und diese schicken uns sofort wieder zurück zur Grenze. Die Beamten überlegen: Was tun mit den Radlern? Alle sind ratlos und suchen nach einer Lösung. Dann knackt es im Gebüsch und ein Elefant kreuzt die Strasse... mittlerweile ist es dunkel geworden. Die Grenzbeamten kommen zu einem Ergebnis und wir verbringen die Nacht direkt neben dem Grenzgebäude. Dieses ist eingezäunt und von einem Nachtwächter bewacht. Wir unterhalten uns noch lange mit dem Wächter. Er erzählt uns von seinem Leben im Dorf und mit den wilden Tieren und wir zeigen ihm Fotos von zu Hause und erklären ihm was Schnee ist.
Die letzen 50 km entlang des Chobe Nationalpark dürfen wir nicht radeln. Wir warten auf den nächsten Pick-up, laden unsere Räder auf und brausen nach Kasane. Am Nachmittag machen wir eine Bootstour auf dem Chobe Fluss und sehen viele Tiere, die zum Trinken und Fressen aus dem Nationalpark an das Flussufer kommen.

Nach einem Pausentag fahren wir die 12 Kilometer nach Kazungula, um mit der Fähre den Chobe zu überqueren und nach Sambia einzureisen.
Nette Begegnungen und die ersten grossen Tiere
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